Laura J Gerlach

DIE BIBLIOTHEK DER FRANKFURTER KÜCHEN

Die berühmte Frankfurter Küche gilt heute als die Designikone aus den 1920er Jahren und ist bekannt als erste Einbauküche überhaupt.

Die Frankfurter Küche wurde von der Wiener Architektin Margarethe Schütte-Lihotzky entworfen, sie ist die Urform der heutigen Modul-Einbauküche. Als grundlegende konzeptionelle Idee einer innovativen Raumaufteilung mit einer innovativen Ausstattung, trägt sie die Moderne in nuce in sich.

Die Frankfurter Küche wurde nicht als Prototyp nur entworfen, sondern um 1926 in insgesamt etwa 15.000 Frankfurter Häuser und Wohnungen des Bauprojekts „Das Neue Frankfurt“ eingebaut. Und vielleicht gerade wegen der Vielzahl der vorhandenen Küchen existieren gegenwärtig nur noch wenige dieser Küchen. Bedauerlicherweise ist der Umgang mit den letzten Exemplaren dieser wirklich bedeutenden Errungenschaft des modernen Designs mehr als widersprüchlich: Während Spezialisten und Liebhaber die Küche und ihre Teile sammeln, um sie wieder als Einheit zu restaurieren, sie sogar ins Museum bringen oder für beachtliche Preise kaufen oder verkaufen, werden seit Jahrzehnten bei Wohnungsrenovierungen diese vermeintlich abgelebten Frankfurter Küchen immer wieder unerkannt oder ungeschätzt auf den Sperrmüll geworfen. Die Frankfurter Küche als Alltagsmöbel ist vom Verschwinden bedroht.

Die Bibliothek der Frankfurter Küchen ist ein über Jahre fortgesetztes Projekt der Frankfurter Künstlerin Laura J Gerlach. Angelegt als fotografische Serie zur Dokumentation der berühmten Küche, entsteht nach und nach ein Archiv möglichst aller noch im privaten oder öffentlichen Raum existierenden Küchen in Form einer digitalen Bibliothek, durch die sich „blättern“ lässt und die die von Abriss und Zerstörung bedrohten wertvollen Küchen für die Nachwelt sichert.

Durch aufwendige Recherche werden für dieses Projekt noch intakte Küchen vor allem im privaten Raum, aber auch in Museen und Büros, und die im Rahmen des Projekts „Das Neue Frankfurt“ der 1920er Jahre in Frankfurt am Main unter dem Siedlungsdezernenten Ernst May entstanden sind, ausfindig gemacht; nach systematischer Verzeichnung ersterfasst wird jede einzelne Küche fotografisch dokumentiert und als virtueller Datensatz für eine zukünftige Betrachtung konserviert. Alle durch dieses Projekt so dokumentierten Frankfurter Küchen bleiben erhalten und können auch künftig betrachtet und – eine Besonderheit dieses Projekts – virtuell begangen und erforscht werden, die jeweilige, individuell verschiedene Küche öffnet sich dem Betrachter auf eine lebensnahe, virtuelle Weise in aller Evidenz. Und damit wird deren für alle späteren „modernen“ Küchen grundlegende Bedeutung sinnfällig vermittelbar gemacht: Die spontane Vergleichbarkeit der Küchen dient dabei als Medium und Strategie der fotografischen Präsentation, das Serielle dem Verstehen und Lesen der Bibliothek der Frankfurter Küchen. Das Modulhafte dieses Reformansatzes am „Arbeitsplatz Küche“ wird augenfällig – in sich immer wieder variierenden Formen und Farben, in Abhängigkeit von Raumgröße und Grundriss, bezogen auf die jeweilige persönliche Nutzung und auch Abnutzung, sowie – wenn nicht originalgetreu erhalten – in ihrer nachträglichen Veränderung. Die Bildästhetik wird somit durch das Moment des Atmosphärischen geprägt – in Lichtsituation, Farbigkeit, in Gebrauchsspuren und individueller Zueigenmachung.

Siehe auch: Margarethe Schütte-Lihotzky (* 23. Jänner 1897 in Wien-Margareten, Österreich-Ungarn; † 18. Jänner 2000 in Wien) war eine der ersten Frauen, die in Österreich Architektur studierten und wahrscheinlich die erste Frau, die den Beruf in Österreich umfassend ausübte. Sie lebte und arbeitete einige Jahre in Deutschland und der Sowjetunion. Der Entwurf der Frankfurter Küche machte sie international bekannt. [Aus: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 11. Februar 2020, 10:21 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Margarete_Sch%C3%BCtte-Lihotzky&oldid=196717099 (Abgerufen: 21. Februar 2020, 16:40 UTC) ]





Impressum

Angaben gemäß § 5 TMG

Laura J Photography
Postfach 101147
60011 Frankfurt

E-Mail: 360@bibliothek-der-frankfurter-kuechen.de

Alle Inhalte © Laura J Gerlach, all rights reserved
Konzeptionelle Beratung: Daniel Henschel | www.feinkorn.de
Weprogrammierung: Manuel Rossner | www.manuelrossner.com; Dennis Jonda | www.dennisjonda.de



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Quelle: https://www.eRecht24.de

Austellungen

2018, Wien, die angewandte, im Rahmen des Symposiums „Architektur. Politik. Geschlecht.“ https://kunstsammlungundarchiv.at/universitaetsarchiv/projekte/symposium-architektur-politik-geschlecht/

2019, Frankfurt am Main, Museum Angewandte Kunst, „Moderne am Main“ https://www.museumangewandtekunst.de/de/besuch/ausstellungen/2019/moderne-am-main/

2019, Frankfurt am Main, Historisches Museum Frankfurt, „Wie wohnen die Leute?“ https://www.historisches-museum-frankfurt.de/de/stadtlabor/wie-wohnen-die-leute

2020, Zürich, Kunsthaus Zürich, „Schall und Rauch. Die wilden 20er“ https://www.kunsthaus.ch/besuch-planen/ausstellungen/schall-und-rauch-20er/

2021, Bilbao, Gugeenheim Bilbao, „Los locos anos veinte“ https://www.guggenheim-bilbao.eus/exposiciones/los-locos-anos-veinte

2022/2023 Frankfurt, Ernst-May-Gesellschaft im Schaulager https://ernst-may-gesellschaft.de

25.3.–22.10.2023, Gießen, Oberhessisches Museum, „Made in Hessen. Globale Industriekultur“ https://www.giessen.de/Erleben/Kultur/Museen-Ausstellungen/Oberhessisches-Museum/Museum/

3.11.2023–12.5.2024, Rüsselsheim, Stadt- und Industriemuseum, „Made in Hessen. Globale Industriekultur“ https://www.museum-ruesselsheim.de/

25.5.2024–25.8.2024, Borken, Hessisches Braunkohle Bergbaumuseum, „Made in Hessen. Globale Industriekultur“ https://www.braunkohle-bergbaumuseum.de/

15.9.2024–16.2.2025, Offenbach, Haus der Stadtgeschichte, „Made in Hessen. Globale Industriekultur“ https://www.offenbach.de/microsite/haus_der_stadtgeschichte/index.php

Über

Laura J Gerlach lebt als freie Künstlerin und Fotografin in Frankfurt am Main. Ihre fotografischen Sujets sind fast ausschließlich dokumentarisch und seriell, befassen sich mit Raum und Atmosphäre. Das Interieur dient dabei als erzählerisches Medium und Indizienspeicher. Die Serie DIE BIBLIOTHEK DER FRANKFURTER KÜCHEN ist ein Langzeitprojekt, mit dem sich Gerlach seit 2010 befasst. Die verschwindende Stilikone soll dabei dauerhaft für die Nachwelt bewahrt werden und im Medium der digitalen Fotografie ortsunabhängig zugänglich gemacht – in (musealen) Präsentationen, für Forschung und Veröffentlichungen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Laura_Jay

Anfragen

Museale Anfragen/Anfragen zu Ausstellungen und Ankäufen bitte per E-Mail an studio@laurajphotography.de

Das Kunstprojekt
DIE BIBLIOTHEK DER FRANKFURTER KÜCHEN
wird aktuell ausgestellt im Rahmen der Ausstellung
Made in Hessen. Globale Industriegeschichten


Made in Hessen. Globale Industriegeschichten


25. März 2023 bis 22. Oktober 2023 Oberhessisches Musuem Gießen
3. November 2023 bis 12. Mai 2024 Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim
25. Mai 2024 bis 25. August 2024 Hessisches Braunkohle Bergbaumuseum, Borken
15. September 2024 bis 16. Februar 2025 Haus der Stadtgeschichte, Offenbach